Italienische Erstaufführung von Lera Auerbachs „Eterniday“

Im Jahr 2010 wurde das Werk „Eterniday“ (Hommage à W.A. Mozart) für große Trommel, Celesta und Streicher von Lera Auerbach vom Staatsorchester Rheinische Philharmonie unter der Leitung von Daniel Raiskin uraufgeführt. Am 5. Oktober 2018 nun erlebt das Stück in Triest seine italienische Erstaufführung. Es spielt das Orchestra della Fondazione Teatro Lirico Giuseppe Verdi di Trieste. Die Leitung hat diesmal die Komponistin Lera Auerbach selbst.

Übe die durchaus besondere Entstehung dieser Komposition berichtet Lera Auerbach selbst:
„Ich hatte das Werk Ende August/Anfang September 2009 vollständig skizziert und mein Manuskript auf dem großen Steinway-Konzertflügel in meinem New Yorker Studio zurückgelassen, bevor ich zu einer Tournee aufbrach. Nach meiner Rückkehr im Dezember wollte ich die Partitur fertig stellen. Doch während meiner Abwesenheit zerstörte ein durch einen Kabelbrand ausgelöstes verheerendes Feuer meine gesamte Wohnung mitsamt dem Steinway und all den Dingen, die sich um ihn herum befanden. Das Manuskript des neuen Werkes war verloren. Ich versuchte, mich an meine Komposition zu erinnern, musste aber bald alle Hoffnung aufgeben, denn der kreative Impuls war verlorengegangen. Ohne mein Manuskript hatte ich auch die innere Beziehung zu dem Werk verloren. So entschloss ich mich, neu anzufangen und ein völlig anderes Stück zu schreiben. Auch die Instrumentation des Werkes änderte sich. Anstelle eines großen Kammerorchesters, wie ursprünglich vorgesehen, entschied ich mich nun für große Trommel, Celesta und Streicher.

Die Stimmführer haben ausgedehnte Soli im Concerto-grosso-Stil – gelegentlich sind sie Teil des Orchesters, zuweilen ist ihnen eine klare, persönliche Aussage zugeteilt. Das entstandene Stück ist sehr innig und detailreich, oft kommt es zu mehrfachen dynamischen Schichtungen. Die Streicher sind überwiegend dreifach geteilt: drei erste Geigen (inklusive der Soli), drei zweite und so weiter.
‚Eterniday’ ist ein frei erfundenes Wort, zusammengesetzt aus ‚Eternity’ und ‚Day’, das gleichzeitig etwas Ewiges und Brüchiges meint. Da Mozart als Kind einmal in Koblenz war, wo die Uraufführung von ‚Eterniday’ stattfinden wird, und da ich eine persönliche Erfahrung mit Mozarts Frühwerken habe (ich habe all seine Werke für Tasteninstrumente eingespielt, die er im Alter zwischen 5 und 9 Jahren geschrieben hat), so war es auch der junge Mozart, der mich bei diesem Werk in meinem kompositorischen Denken geleitet hat und fast unmerklich präsent gewesen ist – vielleicht wie ein Schutzengel für mein ‚Eterniday’.“

05.10.2018
Triest
Ital. EA Lera Auerbach,
„Eterniday (Hommage a W.A. Mozart)“ für große Trommel, Celesta und Streicher
(Orchestra della FondazioneTeatro Lirico Giuseppe Verdi di Trieste, Ltg.: Lera
Auerbach)

© 2018 Internationale Musikverlage Hans Sikorski

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